Unser Sommerbeginn 2019: 4. August. Mittags rollen wir mit unserem neuen Zuhause aus der Einfahrt von Andis Elternhaus. Unser Hauptwohnsitz: ein Knaus Boxlife 600. Im Navi: kein Ziel. Steile Ideen haben wir ohnehin mehr als genug am ganzen Alpenhauptkamm (und darüber hinaus, hehe). Wo es uns hinzieht, entscheiden wir ganz spontan nach Lust von uns, nach Laune der Natur und den Terminen im Kalender.

Gut Bus hat Eile…

In den vergangenen beiden Sommer-Monaten – seit uns die Wohnung gekündigt wurde – haben wir viel investiert: natürlich Geld, aber vor allem auch Zeit. Wer geschwind sein halbes Leben auf den Kopf stellt, macht das eben doch nicht von heute auf morgen, auch wenn die Berge noch so laut rufen. Da gehört enorm viel erledigt (von A wie Anmeldung bis Z wie Zentrales Melderegister), es spielen so viele Faktoren mit – vor allem, wenn man sein Wunsch-Wohnmobil in Deutschland gefunden hat, und das gerade noch in der Vermietung steckt…

Der Tiefpunkt

Nachdem wir die Wohnung geräumt und unseren VW California (tatsächlich von heute auf morgen) verkauft haben, standen wir für ein paar Wochen sogar ohne eigene vier Wände und Räder da. Dank Mamas und Papas mussten wir aber nicht auf der Straße schlafen (zur Not hätten wir ein gutes Exped-Zelt gehabt ☺). Im Dachboden brachten wir alles unter, was nicht in unser neues Basislager passt. Aber von unserem ursprünglichen Plan, ab Mitte Juni mit dem VW-Bus ohne To-Dos durch die Alpen zu cruisen, konnten wir nur noch träumen… Und uns daran erinnern, dass unser neuer Plan ja viel, viel besser ist ☺

Schöner Wohnen

Wir schreiben plötzlich August, als wir die Solaranlage aufs Bus-Dach montieren, unser Homeoffice mit WLAN ausstatten, den Kleiderkasten nach dem Minimalprinzip sortieren, die Küche mit Essenziellem aufrüsten und unsere Bergausrüstung abwägen und verstauen – Kletterzeug, Flugausrüstung, Bikes, Zelte, Schlafsäcke, Gitarre; da muss natürlich alles mit! Irgendwie unglaublich, was wir in guter alter Tetris-Manier auf 599 Zentimeter Länge, 205 Breite und 258 Höhe unterbekommen. Und dann gibt’s noch viele Feinheiten und Handarbeiten im Schöner-Wohnen-Stil – und außen eine Beschriftung. Danke an die Werbegams in Bad Goisern, die unser Design vom Computer auf den Bus brachte. Wir werden euch in nächster Zeit mehr über den Bus und unser Leben darin berichten, aber vor allem wieder viel mehr über die Berge. 🙂

Schere schlägt Papier

Der Weg bis zur Abfahrt war schön und spannend, aber zwischendurch auch steinig und schlaglöchrig. Irgendwie scheinen wir einen Hang zu Dingen zu haben, die nicht ganz so easy sind ;-). Umso mehr freuen wir uns jetzt aufs Unterwegs sein. Der Fahrplan? Kein Plan. An der ersten Kreuzung knobeln wir, ob links oder rechts. Die Schere schlägt Papier, und es geht in Richtung alter Heimat. In Windischgarsten besuchen wir spontan noch Freunde, und in Liezen gewinnt der Stein: links weiter. Ganz egal wohin, endlich losfahren und ankommen. Und das Beste: Wenn wir vom nächsten Berg runter kommen, sind wir schon daheim. ☺